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11.11.2013 15:24

Greifswalder werben sieben Millionen Euro bei der DFG für Graduiertenkollegs ein

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zwei Gruppen Greifswalder Wissenschaftlern Fördermittel für Graduiertenkollegs bewilligt.

    Für den Aufbau des neuen Graduiertenkollegs 1870 "Bakterielle Atemwegsinfektionen − allgemeine und spezifische Mechanismen der Pathogenadaptation und Immunabwehr" stehen für viereinhalb Jahre 3,8 Millionen Euro zur Verfügung. Sprecher und Koordinator des Kollegs ist Professor Dr. Sven Hammerschmidt vom Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung der Universität Greifswald.

    Nach ausführlicher Begutachtung hat die DFG die Weiterführung des Internationalen Graduiertenkollegs 1540 Grenzräume in der Ostseeregion: Der Wandel kultureller und mentaler Grenzen im Ostseeraum beschlossen. Das Graduiertenkolleg unter Leitung des Historikers Professor Dr. Michael North erhält weitere 3,2 Millionen Euro ebenfalls für viereinhalb Jahre.

    Graduiertenkolleg 1870

    Das fach- und fakultätsübergreifende Graduiertenkolleg 1870 "Bakterielle Atemwegsinfektionen − allgemeine und spezifische Mechanismen der Pathogenadaptation und Immunabwehr" wurde von der DFG mit höchster Förderpriorität eingestuft. Das Graduiertenprogramm startet 2014. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden zwölf Doktorandenstellen, eine Koordinierungsstelle sowie Verbrauchsmittel gefördert. Assoziierte Partner sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Groningen, Nijmegen, Rotterdam und Amsterdam in den Niederlanden.

    „Wir freuen uns sehr, dass die DFG unseren Antrag auf ein Graduiertenkolleg entsprochen hat und die Infektionsforschung an Bakterien in den nächsten Jahren fördert. An diesem Graduiertenkolleg sind von unserer Universität Forscherinnen und Forscher aus der Genetik, der Funktionellen Genomforschung, der Mikrobiologie, der Biochemie, der Immunologie, der Medizinischen Mikrobiologie und der Bioinformatik beteiligt. Hinzu kommen assoziierte Partner aus der Biochemie, der Mikrobiologie, der Transfusionmedizin und auch hier wieder aus der Funktionellen Genomforschung. Das Forschungsprogramm ist die Konsequenz aus dem universitären Schwerpunkt Molekulare Biomedizin, Infektionsforschung und Pathoproteomics. Das zeigt, dass unsere Arbeiten auf den Gebieten der bakteriellen Infektionsforschung und Pathoproteomics eine hohe Qualität und nationale sowie internationale Sichtbarkeit haben“, so der Sprecher und Koordinator des Kollegs Professor Dr. Sven Hammerschmidt.

    Infektionen der Atemwege gehören weltweit zu den größten Bedrohungen der Gesundheit. Im Graduiertenkolleg 1870 werden Forschungsprojekte zu den drei wandlungsfähigen Krankheitserregern Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken), Staphylococcus aureus und Burkholderia pseudomallei bearbeitet. Diese Bakterien gehören zur Normalflora des Nasenrachenraumes, verursachen andererseits aber auch schwere bis lebensgefährliche Atemwegserkrankung, deren Therapie große Probleme bereitet. Multiresistente Stämme der Erreger Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus entstehen fortlaufend und breiten sich schnell inner- und außerhalb der Krankenhäuser aus. Der Krankheitserreger Burkholderia pseudomallei ist ein Bodenbakterium das schwerwiegende Erkrankungen verursacht und gegenüber den meisten Antibiotika resistent ist. Ein besseres Verständnis der Anpassung dieser Bakterien an Wirtsnischen, in denen sie ihre pathogenen Eigenschaften entfalten können, ist daher dringend notwendig, um neue Therapiestrategien und effektive Impfstoffe entwickeln zu können.

    Das interdisziplinäre Forschungsprogramm bietet jungen biomedizinischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein strukturiertes Studienprogramm mit Laborkursen, gemeinsamen Seminaren, Sommerschulen mit internationalen Experten sowie internationalen Symposien.

    Graduiertenkolleg 1540/1

    Das Graduiertenkolleg Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region startete 2009 und wurde damals von der DFG für viereinhalb Jahre mit rund zwei Millionen Euro ausgestattet. Dieses Internationale Graduiertenkolleg ist das erste Kolleg in Deutschland, das zusammen mit einer baltischen Universität durchgeführt wird. Neben der Universität Tartu in Estland arbeitet die Universität Greifswald in diesem Projekt mit der Universität Lund in Schweden zusammen. Bisher haben 20 Doktoranden und fünf Postdoktoranden im Rahmen dieses Graduiertenkollegs geforscht. „Mit der Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft wird der dauerhafte Erfolg der in Greifswald seit der mit dem Graduiertenkolleg ‚Kontaktzone Mare Balticum‘ im Jahre 2000 etablierten Doktorandenausbildung ebenso gewürdigt wie das gemeinsame Forschen von Doktoranden und Professoren verschiedener Wissenschaftskulturen“, so Professor Dr. Michael North.

    Das internationale und interdisziplinär ausgerichtete Graduiertenkolleg wurde von der DFG ebenfalls mit höchster Förderpriorität eingestuft. Die Erforschung von Grenzräumen und Grenzen im Ostseeraum basiert auf einem innovativen Studienprogramm, für das in den letzten Jahren Doktoranden und Postdoktoranden aus Japan, Ukraine, Polen, Weißrussland, Litauen, Lettland, Estland, Finnland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Spanien und Deutschland nach Greifswald kamen. In der kommenden Förderperiode richtet sich der Blick nicht nur auf die Beschaffenheit von Grenzen und Grenzräumen, sondern auch auf die Prozesse der Grenzbildung. Hierfür wurde die disziplinäre Breite des Kollegs den aktuellen Fragestellungen angepasst und um die Fächer Skandinavische Literaturen, Kunstgeschichte und Soziologie erweitert. Neben diesen Disziplinen sind weiterhin die Fächer Geschichtswissenschaften, Baltische und Slawische Philologien, Politikwissenschaften, Systematische Theologie, Ethnologie und Geographie beteiligt.

    Weitere Informationen
    Graduiertenkolleg 1870 − Bakterielle Atemwegsinfektionen − allgemeine und spezifische Mechanismen der Pathogenadaptation und Immunabwehr
    http://www.mnf.uni-greifswald.de/institute/fr-biologie/institute-und-forschung/genetik-und-genomforschnung.html
    Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region
    http://www.phil.uni-greifswald.de/fk/borderlands.html

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald

    Graduiertenkolleg 1870
    Prof. Dr. Sven Hammerschmidt
    Interfakultäres Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung
    Abteilung Genetik der Mikroorganismen
    Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 15 A
    17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-4161
    sven.hammerschmidt@uni-greifswald.de

    Baltic Borderlands
    Prof. Dr. Michael North
    Historisches Institut
    Rubenowstraße 2
    17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-3308
    north@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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